Trotz umfangreicher Forschungen ist der eigentliche Zweck der Statuen und die genaue Zeit ihrer Errichtung immer noch umstritten. Man
geht heute davon aus, dass die Moai berühmte Häuptlinge (ariki) oder allseits verehrte Ahnen darstellen, die als Bindeglied zwischen dies-
und jenseitiger Welt fungierten.
Auf Hawaii gibt es das ähnlich klingende Wort mōʻī, das auf besonders hochstehende Personen an der Spitze der sozialen und religiösen
Pyramide der hawaiischen Gesellschaft angewendet wird. Die Büsten stellen konkrete Personen aus den Häuptlingsgenealogien dar, die
einstmals namentlich benannt werden konnten.
Aus Berichten früher Besucher der Osterinsel und der Tatsache, dass in einigen Ahu Grabkammern gefunden wurden, ist auf einen mit den
Anlagen verbundenen Totenkult zu schließen. In der klassischen Zeit der Osterinsel-Kultur wurde der Verstorbene in Matten aus Tapa oder
Totora-Schilf gewickelt und dem Zerfall ausgesetzt. In der Regel geschah das auf dem geebneten Platz vor der Zeremonialanlage der
Sippe. War nur noch das Skelett übrig, setzte man die Knochen in einer ausgesparten Kammer des Ahu bei. Diese Form der Bestattung
wurde aber vermutlich nur privilegierten Personen zuteil.
Die Grabanlagen wurden von den aufgestellten Steinfiguren „bewacht“.
Hier noch ein paar Informationen zum Thema Osterinsel:
Moai (eigentlich rapanui Moai Maea ‚steinerne Figur‘) werden die kolossalen
Steinstatuen der Osterinsel genannt.
Sie sind Bestandteil größerer Zeremonialanlagen, wie sie ähnlich auch aus
anderen Bereichen der polynesischen Kultur bekannt sind.
Das genaue Alter der Figuren ist umstritten, mittlerweile gilt jedoch als gesichert,
dass sie keinesfalls älter als 1500 Jahre sind.
Pater Sebastian Englert nummerierte und katalogisierte 638 Statuen.Das
Archaeological Survey and Statue Project von 1969 bis 1976 ermittelte 887.
Vermutlich waren es jedoch ursprünglich über 1000.